FAUSTO BALBO, seines Zeichens kein Unbekannter in Sachen elektronische Spielereien, die der Italiener auch auf seinem aktuellen Album “Login” zum Besten gibt, das zwischen undurchdringlicher Verquastheit & bewegenden Melodien, welche der Maestro zum Teil schichtete, variiert.

Nach der Kooperation “Detrimental Dialogue” (2011) mit Andrea Marutti erscheint auch “Login” über das italienische Label Afe Records, das die CD gemeinsam mit Snowdonia, dem Verlag von FAUSTO BALBO , auflegt.

“Login” eröffnet einen persönlichen Einblick von FAUSTO BALBO in die Welt der Bits & Bytes, zudem lädt er zu Gesprächen in seinen Chatroom und gibt einen Ausblick in die Zukunft, welche eine virtuelle Reise ins World Wide Web darstellen. Insgesamt eine sehr passende Thematik die FAUSTO BALBO für seine Tonkunst wählte, deren Strukturen die technischen Details der vertonten Inhalte eindrucksvoll vor Augen führen. Heißt, Freunde von Konzeptwerken sollten “Login” alleine aufgrund seiner eng verzahnten musikalischen wie inhaltlichen Materie unbedingt antesten.

Wer auf “Login” mehrheitlich synthetische Frickeleien erwartet, dürfte von ohrenscheinlichen Trompetenklängen überrascht sein, die FAUSTO BALBO wie den kompletten Rest aus der freien Software Nord Modular G2 (Clavia) herausholte, deren Qualität Sounds eröffnet, welche handgemacht bzw. organisch anmuten, wodurch die Gesamtheit sehr variabel wie kraftvoll rüberkommt. Im Endeffekt liegt der Fokus aber auf experimentellen Toncollagen, in denen Melodien hinten dran stehen & Störsequenzen in Kombination mit verquasten Soundflächen das Klangbild dominieren. Krautrock bzw. Berliner Schule trifft Noise Ambient/ Drone beschreibt “Login” von FAUSTO BALBO wohl am Ehesten, dem eine Menge Aufmerksamkeit zukommen muss, ansonsten gehen eine Menge Details im “Gewirr” unter! Anspieltipp? Individuen, die die komplexeren Werken bevorzugen, finden in “Login” von FAUSTO BALBO ein Licht vor, hingegen der Rest schaltet garantiert ab!

Raf